Vortrag von Dr. Philipp Lorenz-Spreena
Die Informations- und Kommunikationstechnologie hat in den letzten zwei Jahrzehnten dramatische Entwicklungen durchlaufen. Die zunehmende Vernetzung hat zu mehr selbstorganisierten öffentlichen Debatten geführt, Plattformen und ihre Algorithmen haben neue Macht über den Diskurs erlangt, und die generative KI hat die Fabrikation von Inhalten einfacher denn je gemacht. Aber sie der Forschung auch neue Werkzeuge an die Hand gegeben, um genau diese systemischen Veränderungen zu quantifizieren. Detaillierte Daten aus den sozialen Medien ermöglichen es uns, ihre Netzwerkstrukturen und -dynamiken zu messen und zu modellieren. Vor diesem Hintergrund fragen wir: Was ändert sich wirklich, was weiß die Wissenschaft über den Zusammenhang zwischen den Krisen der Demokratie und der weltweiten Nutzung digitaler und sozialer Medien?
Philipp Lorenz-Spreen ist Nachwuchsgruppenleiter zum Thema „Computational Social Science“ am Center Synergy of Systems der TU Dresden. Er forscht außerdem am Max Planck Institut für Bildungsforschung seitdem er an der TU Berlin in theoretischer Physik zur Dynamik von kollektiver Aufmerksamkeit promoviert hat. Seine Forschung konzentriert sich auf die Komplexität des selbstorganisierten Online-Diskurses und dessen Auswirkungen auf Demokratien weltweit.