Vortrag von PD Dr. Friederike Kind-Kovács und Dr. Maren Hachmeister (HAIT, Dresden)
“Mit dem Tag der deutschen Einheit steht fest – der traditionsreichste deutsche Kameraproduzent
Pentacon Dresden stirbt.” Mit diesen Worten beschreibt ein Artikel vom
4. Oktober 1990 die Abwicklung des Dresdner Kameraproduzenten VEB Pentacon.
Bis heute ist die Betriebsschließung für die ehemaligen Beschäftigten hoch emotional
besetzt. Beschäftigte der VEB Pentacon zur DDR-Zeit mehrere tausend Menschen in
der Kameraproduktion, so war es für die Mitarbeitenden ein Schock, als der Betrieb
von der Treuhandanstalt „liquidiert“ wurde. Der Schock dieser Erfahrung wirkt bis
heute nach, denn die Arbeit bei Pentacon stand sowohl im Mittelpunkt ihres
beruflichen als auch sozialen Lebens.
In Kooperation mit den Technischen SammlungenDresden, dem Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung und Studierenden der TU Dresden werden seit 2022 individuelle und kollektive Erfahrungen ehemaliger „Pentaconer/innen“ mit der „Wende“ und deren Folgen für ihre individuellen Biografien erforscht. Dieser Abwicklung und ihren Auswirkungen auf die Arbeit und das Leben der einstigen Mitarbeiter:innen von Pentacon widmet sich der geplante Vortrag. Der Vortrag gibt einen Einblick in diese lokale Fallstudie und will zur Diskussion über Dresdener Transformationserfahrungen anregen.
Ein Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe “Transformation Ost”.
Weitere Infos: https://tu-dresden.de/gsw/der-bereich/termine/transformation-ost