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Transformation und Einheit: F(r)iktionen eines Gesellschaftsprojekts

Vortrag von Prof. Dr. Raj Kollmorgen (Hochschule Zittau/Görlitz)

Die deutsche Einheit lief der Transformation voraus, so wie die Transformation Voraussetzung der Vereinigung war. Nur durch die (erfolgreiche) ostdeutsche Transformation erschien die Vereinigung (erfolgreich) vollziehbar. Aber die Vereinigung schloss zugleich die ostdeutsche Revolution und Transformation (in zentralen Dimensionen) ab. Umgekehrt sollte gerade die gelungene Vereinigung die Transformation der bundesrepublikanischen Gesellschaft insgesamt ermöglichen und vorantreiben. Aber gab es diese – zweite? – Transformation überhaupt und wie steht es um sie?
War oder ist sie vereinigungsfördernd oder im Gegenteil: Trennen sich Ost- und Westdeutschland gerade wieder (auf)? Will man an diesen Widersprüchen und Paradoxien nicht irre werden, braucht es eine neue Reflexion des Verhältnisses von ostdeutscher Transformation und deutscher Vereinigung. Diese muss historisch ausgreifen, (sinnvolle und wirkungsreiche) Fiktionen der Akteure thematisieren und darf die vielschichtigen Friktionen und Widersprüche in den Umwälzungsprozessen nach 1989/90 nicht aussparen.

Ein Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe “Transformation Ost”.

Weitere Infos: https://tu-dresden.de/gsw/der-bereich/termine/transformation-ost

Datum

19. Juni 2024

Uhrzeit

18h30 bis 20h30

Organisiert durch

Geistes- und Sozialwissenschaften, TU-Dresden